Glossar
Wir wollen Ihnen hier in alphabetischer Reihenfolge die wichtigsten Begriffe und Arbeitsschritte rund um die Stickerproduktion erklären:
- Anschnitt
ist ein Bereich rund um das Endformat des Druckprodukts, der zwar abgeschnitten wird, aber in den trotzdem das Motiv mit hinein gedruckt werden muss. Es ist wichtig, bis an den Rand heranreichende Bilder oder Grafikelemente mit einem Anschnitt von mindestens 1 mm zu versehen, da so Ungenauigkeiten in der Produktion, die durch die Stanzungenauigkeiten und den Papierverzug entstehen, unsichtbar zu machen. Wenn man z.B. ein Motiv ohne Anschnitt ungenau stanzt oder schneidet, hat man auf der einen Seite einen weißen Streifen (Blitzer), auf der anderen Seite ein Stück vom Bild abgeschnitten.
- Auflage
Anzahl der gleichzeitig hergestellten gleichen Druckprodukte, z.B 20 Sticker, 1000 Briefbögen Firma Mustermann, 500.000 Otto-Versandhauskataloge.
- Auflösung
ist die Anzahl der Bildpixel pro Längeneinheit. Der gebräuchlischte Wert ist dpi (Dots per inch - Punkte pro 2,54 cm). Eine ausreichende Auflösung ist für eine gute Bildqualität wichtig. Als Faustregel gilt für Drucke, die aus der Nähe betrachtet werden, sind 300 dpi optimal, 200 dpi die untere Grenze, immer bezogen auf die endgültig gedruckte Größe. Für größere Plakate, die aus etwas Entfernung betrachtet werden, ist die nötige Auflösung vom Betrachtungsabstand abhängig und wird meist durch die vorhanden Bilddaten vorgegeben, da es keine Kameras gibt, die in so hohen Auflösungen aufnehmen können.
- Beschnitt
alles Material ausserhalb des Endformates, das abgestanzt/abgeschnitten wird.
- Blitzer
weißer Rand, der durch Ungenauigkeit beim Schneiden dadurch entsteht, dass entweder der Anschnitt fehlt (s. Anschnitt) oder die Ungenauigkeit größer als der Anschnitt ist.
- Breitbahn
s. Laufrichtung
- Digitaldruck
ist ein Druckverfahren, mit dem ohne Zwischenträger aus dem Computer direkt auf einer speziellen Digitaldruckmaschine gedruckt wird. Dadurch sind Auflagen ab einem Exemplar oder innerhalb einer Auflage wechselnde Motive möglich. Das ist ähnlich einem normalen Computerdrucker, nur viel schneller und qualitativ besser. Digitaldruck lohnt sich nur für kleinere Auflagen, bei höheren ist der Offsetdruck günstiger.
- Folienkaschierung
Überzug des Druckproduktes mit einer dünnen transparenten Folie um ein besseres Aussehen zu erreichen und die Oberfläche gegen Verkratzen, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Folien gibt es in glänzend, matt und mit Struktur (z.B. Leinen). Folienkaschierung ist nur vollflächig möglich.
- gestrichenes Papier
Papier, auf das zum Glätten der Oberfläche ein Brei aus Kreide, Bindemittel und Zusätzen aufgetragen wurde. Das wird gemacht, um die Poren zwischen den Papierfasern zu schließen, wodurch sich beim Offsetdruck ein saubereres Druckbild ergibt. Durch verschiedene Glättwalzen können verschiedenen Oberflächen wie z.B. glänzend, seidenmatt oder matt erzeugt werden. Gestrichene Papiere für den Druck heissen Bilderdruckpapiere.
- Grammatur
ist das Flächengewicht eines Papieres und wird in g/m² gemessen, also das Gewicht eines Papierbogens mit einer Kantenlänge von 1 x 1 Meter. Die Grammatur sagt nichts über die Dicke eines Papiers aus, da durch Füllstoffe und Glätten die Papierstärke verändert werden kann, z.B. sind Offsetpapier mit 80 g/m² und Bilderdruckpapier mit 135 g/m² beide mit ca. 0,1 mm gleich stark.
- Haftfolie
Ein synthetischer Druckträger, der auf der Rückseite mit einer selbstklebenden Schicht ausgerüstet ist. Um ein Verkleben der Folien untereinander zu vermeiden, ist die Rückseite mit einem silikonierten Papier abgedeckt, das auf dem Kleber nur leicht haftet.
- Haftpapier
Ein Papier, das auf der Rückseite mit einer selbstklebenden Schicht ausgerüstet ist. Um ein Verkleben der Folien untereinander zu vermeiden, ist die Rückseite mit einem silikonierten Papier abgedeckt, das auf dem Kleber nur leicht haftet. Haftpapiere gibt es mit verschiedenen Oberflächen, wie z.B. glänzend, matt gestrichen oder natur.
- Kalibrierung
Herstellen eines definierten Grundzustandes eines Ein- oder Ausgabegerätes mit dem Ziel einer reproduzierbaren Wiedergabe.
- Lackierung
eine Veredlung der Oberfläche eines Druckproduktes um es gegen Beanspruchung zu schützen und die Oberfläche optisch aufzuwerten. Der Schutz ist nicht so gut wie beim Folienkaschieren, aber für die meisten Anwendungen ausreichend. Lackierung ist auch partiell möglich, so dass sich sehr interessante Effekte erzielen lassen.
- Laufrichtung
Die Laufrichtung eines Papieres gibt an, in welcher Richtung die Papierfasern liegen. In der Papiermaschine richten sie sich hauptsächlich parallel zur durch die Maschine laufenden Papierbahn aus. Aus der Rolle werden dann die Papierbogen geschnitten, die längs oder quer aus der Bahn geschnitten werden können. Liegen die Fasern parallel zur längeren Seite, spricht man von Schmalbahn, liegen sie parallel zur kurzen Seite spricht man von Breitbahn. Die Laufrichtung ist sehr wichtig für die Qualität eines Druckproduktes, z.B. sollen die Papierfasern immer parallel zum Rücken eines Buches oder Heftes liegen, damit es richtig schließt und auch ordentlich öffnet. Die Laufrichtung kann man einfach durch Reißen des Papiers feststellen; mit der Papierfaser reißt es leichter und gerader.
- Moiré
durch ungünstige Rasterüberlagerungen im Druck erscheinende störende Musterbildung (Karos)
- Naturpapier
Papier, bei dem die Oberfläche offenporig ist, also an der Oberfläche die Papierfasern zu sehen sind. Zum Offsetdruck geeignete Naturpapiere werden auch Offsetpapiere genannt.
- Nutzen
Anzahl gleicher Drucke auf einem Bogen.
- Offsetdruck
ist ein Druckverfahren, bei dem von einem außerhalb der Maschine hergestellten Zwischenträger (Druckplatte), gedruckt wird. Ein Motivwechsel innerhalb der Auflage ist nur durch wechseln der Druckplatten möglich, aus diesem Grund ist er für höhere Auflagen die bessere Wahl.
- Opazität, opak
Undurchsichtigkeit eines Papieres. Je höher die Opazität, desto weniger scheint der Druck von der Rückseite durch.
Bei Stickern verwendet man, um opakes Material herzustellen, dunklen Leim oder einen grauen oder schwarzen Rückseitendruck.
- Papiergewicht
ist das Gewicht, das ein bestimmtes Papier hat, wenn es auf eine Fläche von einem Quadratmeter geschnitten ist. Die Maßeinheit ist g/m². Aus dem Papiergewicht kann man nur bedingt auf die Stärke und Stabilität eines Papiers schließen, z.B. sind Kopierpapier mit 80 g/m² und Bilderdruckpapier mit 135 g/m² beide gleich stark (0,1 mm), das Bilderdruckpapier ist nur durch den aufgetragenen Kreideanteil wesentlich schwerer.
- Passer
passgenauer Übereinanderdruck der einzelnen Farbauszüge auf einem Druckbogen. Bei einem ungenauen Passer wirken Bilder unscharf und haben an den Seiten Farbsäume.
- plotten
Ausschneiden oder Anschneiden von als Pfad angelegten Konturen mittels eines Schneidplotters. Bei Stickern wird das Haftmaterial durchgeschnitten, das Trägerpapier wird nur leicht angeritzt.
- Preflight
Überprüfung von Daten vorab auf Eignung für den Druck. Dabei sollen Fehler wie fehlende Schriften, falsche Bildauflösung usw. gefunden und ggf. gleich automatisch behoben werden.
- Proof
Digitaler farbverbindlicher Ausdruck auf einem kalibrierten Drucker als Vorlage zur Farbabstimmung an der Druckmaschine.
- Raster
Druckverfahren um Grauwerte bzw. Farbtöne widerzugeben. Es wird in AM-Raster (amplitudenmoduliert = gleicher Abstand der Rasterpunkte, Größe variabel, gut sichtbar z.B. im Zeitungsdruck) und FM-Raster (frequenzmoduliert - gleiche Größe der Rasterpunkte, nur unterschiedlich gehäuft, z.B. Tintenstrahldrucker) unterschieden.
- RIP
Ein Raster Image Prozessor ist ein Rechner mit einer Software, die die Daten aus Postscript oder PDF speziell für ein Druckgerät aufrastert und an dieses überträgt.
- Schmuckfarbe oder Sonderfarbe
ist eine Farbe, die nicht im normalen CMYK-Druck mitgedruckt wird, sondern extra angemischt und in einem eigenen Druckwerk auf das Papier gedruckt wird. Solche Farben sind z.B. Silber, Gold, das Sparkassen-Rot oder das Milka-Lila.
- Schön- und Widerdruck
Druck auf Vorder- und Rückseite eines Druckbogens.
- Schmalbahn
s. Laufrichtung
- Schneidemarke
Druckzeichen (kleine Linien), die auf dem Druckbogen mitgedruckt werden, damit beim Beschneiden auf das Endformat eine visuelle Kontrolle möglich ist und nicht nur blind nach Maß oder Programm geschnitten wird.
- Softproof
eine Datei, die aus den Druckdaten erstellt wird und zur schnellen Druckfreigabe an den Kunden per Datenübertragung gesendet wird. Im Idealfall ist es eine im selben RIP, der auch für die Ausgabe benutzt wird, erzeugte Bitmap-Datei.
- Weiterverarbeitung
alle dem Druck nachgelagerten Arbeitsschritte bis zum fertigen Druckprodukt, wie z.B. Kaschieren, Stanzen oder Endbeschnitt.
- Zuschuss
über die bestellte Auflage hinausgehende Anzahl von Druckprodukten, die produziert werden, damit man bei eventuellen Produktionsfehlern noch etwas Reserve hat.